Hersteller dieses handbetriebenen Fleischwolfs ist die Remscheider Firma Alexanderwerk. Sie existiert bis heute, ist seit dem Zweiten Weltkrieg jedoch vornehmlich auf die Herstellung von Anlagen für die chemische und pharmazeutische Industrie orientiert. Die Firma wurde 1885 durch Alexander von der Nahmer gegründet und verstand sich damals in erster Linie als Gießerei. In der frühen Zeit avancierte das Unternehmen zu einem der wichtigsten Hersteller von Haushaltsgeräten.
Tatsächlich wurde die Firma in Verbindung mit der Herstellung des Fleischwolfs berühmt. Der Gründer hatte das Gerät in den USA entdeckt und sicherte sich die Lizenz zur Produktion für Deutschland. So findet sich auch auf der Rückseite dieses Exponats noch der Hinweis „RRA D.R.PATENT“, der auf die zulässige Herstellung im Deutschen Reich aufmerksam macht.
Der Fleischwolf konnte mittels Schraubzwinge an einer Tischplatte montiert werden. Die Fleischstücke wurden oben im Einfülltrichter positioniert. Durch Drehen der Kurbel wurde das Fleisch dann mittels einer Schraube in den vorderen Bereich des Zylinders befördert, wo Messerklingen die Stücke zerkleinerten. Der Feinheitsgrad des Hackfleisches ließ sich über verschiedene Lochscheiben regulieren, die hinter dem Befestigungsring an der Austrittsstelle eingesetzt wurden.
Die Verwendung eines solchen Gerätes innerhalb eines Haushalts lässt schlussfolgern, dass die Bewohner regelmäßig Tiere schlachteten, die als Haustiere in Ställen und im Garten gehalten wurden. Die Produkte, die aus dem Fleisch entstanden, waren sowohl für den Eigenbedarf als auch für den Weiterverkauf gedacht, um das meist geringe Einkommen aufzubessern.
Das Exponat gelangte 1990 durch Ankauf in die Sammlung.
